Während des läuterns oder während des Ablassens des Bieres in den der Bottich kann es zu fatalen Fehlern kommen.
Malz sorgt dafür dass das Bier seine Würze bekommt. Das Malz ist in den Körnern gebunden.
Das Korn muss aufgebrochen werden, damit der Brauer mit dem Malz etwas anfangen kann. Das schroten sorgt dafür dass das Korn aufgebrochen wird.
Als ich Anfang zu Braun habe ich mein Malz immer geschotterte bestellt. Ich hatte keine Schrotmühle.
Genauer gesagt habe ich jetzt erst die Einzelteile dafür.
Warum ich nach wenigen Monaten Brauerfahrung schon eine Mühle kaufe erkläre ich hier.

Der wichtigste Grund ist das falsch geschotterte Malz.

Wenn man Malz bestellt hat man keine Kontrolle darüber wie ist geschotterte. Im Idealfall ist es so geschrotet dass man als Brauer damit ein gutes Bier erzeugen kann.
In der Praxis hat das auch meistens funktioniert. Lediglich die Bestellungen der letzten drei Biere haben dazu geführt dass das Malz mir viele Probleme gemacht hat.

Welche Schrot will man eigentlich haben?

Ein gutes Schrot sieht so aus dass man das Innere des Korns aus seiner Hülle, den Spelzen heraus bekommt ohne dass die Spelze zerbrechen.
Die Schmelze, also die Hülle des Korns sind extrem wichtig während des läuterns, denn sie sorgen dafür dass das Wasser überhaupt durch den drehbar laufen kann.
Ist das Schrot zu fein gemahlen, sind nicht nur die Schmelze zerbrochen und können ihre Aufgabe nicht mehr richtig durchführen sondern das Innere des Korns wird zu Mehl.
Dieses dieses Mehl macht uns noch andere Probleme.

Diese Probleme können auftreten:

Läutern
während des läuterns soll sich aus den drehbar eine Art Filterschicht bilden, die Schwebstoffe auffangen kann. Ist das Korn zu fein geschrotet, und können die Spelze nicht mehr dafür sorgen dass das Leuchter Wasser durch den Treber fließen kann, läuft das Leuchterwasser nicht mehr durch.
Die einzigste Möglichkeit die dann besteht ist, mit einem Messer zu versuchen Rillen in den Treber Kuchen zuschneiden. Das läutern kann dadurch schnell mehrere Stunden dauern.
Die radikale Lösung wäre den Treber Kuchen aufzubrechen durch umrühren. Das führt aber auch zum nächsten Problem.

Zu viele Reststoffe in der Bierwürze nach dem läutern.
Die feinen Stoffe sollten während des läuterns gefiltert werden. Wenn diese Stoffe nicht herausgesiebt bleiben sie letztendlich während des Kochens in der Würze.
Mit dem Whirlpool versucht man die Reststoffe herauszulösen. Sie sollen sich am Boden des Kessels absetzen. Sind es zu viele, machen Sie den Ablauf des Kessels dicht.
Man kann die Würze nicht mehr in den Gerbottich ablassen. Hier muss man den Filter, welcher vor dem Ablauf ansetzt, irgendwie frei schaben. Dadurch gelangen aber auch viele dieser Partikel wieder in die Würze und damit in den Gäreimer.

Zu Grobes Schrot
im zu groben Schrot ist das Innere des Malzes, das zu Grieße zerbrochen werden sollte noch gebunden. Man will ja kein Mehl, Sondern kleine Bruchstücke.

Vor und Nachteile von geschrotet bestellten Malz
gerade am Anfang hat man nicht unbedingt eine Malzmühle. Auch fällt einem die Erfahrung. Was liegt da einfacher als das Malz direkt geschrotet zu bestellen. Mir kommt es so vor als ob die Händler mehr oder weniger mit einer Mühleneinstellung alles einfach malen. Es ging einige Male gut, aber die letzten drei Biere welche ich gebraut habe hatten immer wieder Malz mit dem ich größere Probleme hatte. Das Malz war oft zu fein gemahlen. D. h. ich hatte mit allen Problemen die oben genannter dazu tun.
Es ist auch immer etwas teurer, was vielleicht vier oder fünf Euro ausmachen können, auf eine 30 l Bierbestellung.

Die eigene Mühle

Schrotmühle gibt es schon relativ günstig. Meistens Hand betrieben. Weil ich definitiv keine Lust habe mit der Hand zu malen, ist die einfachste Methode einen Akkuschrauber statt der Handkurbel anzuschließen oder mit etwas handwerklichem Geschick sich eine Mühle zu bauen.


Fazit

es macht schon Sinn gerade am Anfang sich einfach geschrotet das Malz zu kaufen, damit man nicht so viele Geräte auf einmal anschaffen muss. Der Nachteil ist, man hat weniger Kontrolle. Gerade wenn man ein bisschen ambitioniert ist muss man eh eine Menge investieren. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick lassen sich aber auch gute Mühlen selbst bauen. Die einfachste Methode ist eine 50 Euro Mühle und ein Akkuschrauber.

Was daraus geworden ist: Das Projekt Malzmühle

Kategorien: Brau Talk

1 Kommentar

Der Brautag ein Ablauf - Pandora Breu · 4. März 2021 um 11:16

[…] nicht schon vor geschrotet bestellt wurde, sollte hier besondere Sorgfalt eingehalten werden. Schlecht geschrotetes Malz wird an vielen Stellen massive Probleme […]

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